The Body Is Sacrament: curated by KJ Freeman

9 September - 8 Oktober 2022
Übersicht

The Body is Sacrament ist eine Untersuchung der Zweiteilung zwischen Ost und West als Paradigma, das Imperialismus und Nationalismus unterstützt. Die Ausstellung zeigt Werke von vier amerikanischen Künstler:innen - Calli Roche, Catalina Ouyang, Harry Gould Harvey und Nathaniel Oliver - und beleuchtet, wie hierarchische soziale Strukturen - etwa Klasse, Rasse, Geschlecht und Möglichkeiten - bestimmte Amerikaner:innen systematisch von der eigenen westlichen Identität trennen. 

 

Zugleich bietet auch der Osten keine Erleichterung für jene in der Marginalität lebenden Menschen. The Body is Sacrament soll diese geografische und kulturelle Binarität näher beleuchten. Hierbei soll untersucht werden, auf welche Weise der Osten ebenso wie der Westen zu einem oppressiven Konstrukt wird, das dazu dient, die Kontrolle über die Bürger von Nationalstaaten aufrechtzuerhalten. Der Osten wird als das esoterische Gegenstück zum Westen dargestellt, in dem das Sakrale als Wissenschaft behandelt wird. Im Gegenzug setzt der Westen eine scheinbar empirische Ethik der Aufklärung durch. 

 

Mittels der Erforschung dieser Ideen,sucht KJ Freeman nach einem Zuspruch jenseits der Grenzen und Indoktrinationen der westlichen Ethik. Elemente des Sadomasochismus, die diese Systeme im Großen und Ganzen stützen, dringen in die Werke von Calli Roche und Catalina Ouyang ein. Die Verwendung von Leder, Stoff und Wachs durch diese Künstlerinnen signalisiert eine kathartische Reinigung, die die rohen Materialien in biblisch anmutende Reliquien verwandelt. Harry Gould Harveys Konstellation von göttlichen Systemen spiegeln diese Gefühle ebenso wider. Nathaniel Olivers Aufmerksamkeit für kreolische Gottheiten und afrofuturistische Bilder zeichnet die Architektur des Jazz als eine zugleich mathematische und mythische Klangpraxis, die tief in uralten afrikanischen spirituellen Praktiken verwurzelt ist. Jene gehen der problematischen Aufteilung des Globus voraus. Der Ansatz der Kuratorin ist ganzheitlich und von dem übergreifenden Bedürfnis geleitet, das Unsichtbare zu rahmen und hervorzuheben. 

 

Werke
Ausstellungsansichten