Focus On | Estrid Lutz & Melissa Steckbauer

19 Oktober - 17 November 2023
Übersicht

Galerie Kandlhofer freut sich, eine internationale Duo-Ausstellung mit neuen Arbeiten von Estrid Lutz & Melissa Steckbauer zu präsentieren.

 

 

Estrid Lutz ist eine 1989 geborene französische Künstlerin, die in Puerto Escondido - Oaxaca, Mexiko, lebt und arbeitet. Ausgebildet an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris und dem Art Center College of Design in Los Angeles, lebt sie derzeit in Puerto Escondido, Mexiko. Die Überschneidung von Technik, Natur und Ästhetik stand schon immer im Vordergrund von Lutz' künstlerischer Praxis.

Als Künstlerin beschäftigt sich Lutz mit jenen poetischen Kontaktzonen, in denen Wissenschaft oder neue Technologien ihre Inspiration aus organischen Prozessen beziehen oder auf andere Weise in eine neue Beziehung zur natürlichen Welt treten. Ihr Werk ist von einer spekulativen Ästhetik geprägt, die es uns erlaubt, uns einen Kosmos vorzustellen, in dem solche Prozesse frei ablaufen können. Eine Welt also, in der die Unterscheidung zwischen dem Natürlichen und dem Wissenschaftlichen irrelevant geworden ist; eine Welt, in der die biomorphen Gebilde, die wir Menschen nennen, in den riesigen Pool von Natur und Technik zurückverwandelt werden.

 

Um diesen Effekt zu erzielen, arbeitet Lutz mit Materialien, die für Hightech-Zwecke entwickelt wurden und die sich an organischen Prozessen orientieren. Viele dieser Materialien, wie z. B. Kevlar, gelten als außerhalb des Bereichs der bildenden Kunst und werden stattdessen mit Kriegsführung oder Überleben unter extremen Bedingungen in Verbindung gebracht. Indem Lutz sie auf unerwartete und originelle Weise in den Bereich der bildenden Kunst bringt, schafft er eine technopoetische Synthese aus organischen und handwerklichen Materialien, die sowohl poetisch als auch kritisch ist. Kritisch in dem Sinne, dass Lutz auf diese Weise Kreativität in einer Welt, in der Technologie und Organisches miteinander verschmolzen sind, neu konzeptualisiert. Sie ist poetisch in dem Sinne, dass Lutz' Neukonzeption mit bestimmten formalen und strukturellen Techniken arbeitet, die unsere visuelle Vorstellungskraft ansprechen. Um einzigartige strukturelle Effekte zu erzielen und diesen poetischen Weg zu intensivieren, löst Lutz chemische Reaktionen aus, indem sie Wasser oder Luft in ihre Werke einspritzt oder Teile des Werks verbrennt.

 

Melissa Steckbauer wurde 1980 in Tucson, USA, geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Melissa Steckbauer war Mitglied des kollaborativen Künstlernetzwerks ƒƒ und Gründungsdirektorin des Ausstellungsraums The Wand, sie lebt und arbeitet in Berlin. Nach einer umfassenden Beschäftigung mit der Malerei hat sie eine Reihe von Arbeiten auf Papier entwickelt, in denen sie alle Facetten und Komplexitäten dieses Mediums erforscht. Seit 2006 beschäftigt sie sich auch mit der Fotografie. Melissa Steckbauers filigrane Formen und Kompositionen rufen Emotionen und menschliche Verbindungen hervor. Mit Papier als "Bildträger" erkundet sie Verletzlichkeit und die Bedeutung des Teilens. Ihre Kunst lädt den Betrachter dazu ein, sich mit den komplexen Zusammenhängen des Lebens auseinanderzusetzen.

 

"In meiner Arbeit suche ich nach einem pluralistischen Rahmen für Ekstase und Familie, der alles beinhaltet. Ich möchte eine ikonografische Sprache verwenden, die die Vielfältigkeit des Bewusstseins genauer (und respektvoller) beschreibt. In meinen Arbeiten geht es sowohl um Macht in Sex und Kultur als auch um Scham und Empathie, wie sie von allen Verrückten der Welt (mich eingeschlossen) erlebt werden." - Melissa Steckbauer

 

Werke
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