Alicia Viebrock: Bellaboteurs

28 November 2024 - 10 Januar 2025
Übersicht

Die Galerie Kandlhofer freut sich, Bellaboteurs, die dritte Einzelausstellung von Alicia Viebrock (*1986, München) in der Galerie zu präsentieren. Der Titel ist eine Verschmelzung der Wörter „bella“ und „saboteur“ und vereint die Konzepte von Schönheit und absichtlicher Zerstörung. Diese scheinbar diametral entgegengesetzten Begriffe werden von Viebrock neu bewertet, indem sie die Möglichkeit einer Nähe zwischen diesen Ideen untersucht – Momente, in denen das Streben nach einem Ideal zur Zerstörung des eigentlichen Ziels führen kann. Viebrocks Werke sind eine Bühne, auf der diese Vorstellungen ausgetragen werden, schwankend zwischen Extremen wie dichten Farbflächen und leeren Räumen, völliger Spontaneität und präziser Platzierung sowie monochromen und lebendigen Farbpaletten.

 

Alicia Viebrock (geb. 1986, München, Deutschland) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Herbert Brandl und lebt und arbeitet in Wien und Köln.

 

Die Gemälde von Alicia Viebrock zeigen gleichzeitiges Flackern und Erlöschen, mit Bewegungen und Gegenbewegungen in Farbstromen, die fließen oder ins Stocken geraten. Ihre Werke stellen Überschwang der Reduktion gegenüber, leuchtende Tinte mit verwischten Farben und sanfte Waschungen mit kantiger Präzision. Es gibt keine einzige Ursache, sondern nur einen verborgenen „Urknall“, aus dem alles rückblickend spezifische Formen annimmt.

 

Ihre jüngsten Einzelausstellungen umfassen: Manienna, Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt (2024), Metamorphosis, Gallery Tierra Garzón, Uruguay (2023) Tranquility Kink, Galerie Kandlhofer, Wien, Vulvarability, FILIALE, Frankfurt (2022), Don’t fence me in, Piero Atchugarry Gallery, Miami (2022), Amygdala Mundi, FILIALE, Frankfurt (2021), Wishful Drinking, Galerie Kandlhofer, Wien (2021), Casino Peach, Galerie Heinz Holtmann, Köln (2020), Amnesia Royal, FILIALE, Frankfurt am Main (2020), calories, FILIALE, Frankfurt am Main (2018), Nightfly, Galerie Heinz Holtmann, Köln (2018), Rule of derivation, Kunstverein Recklinghausen (2017), Of Loners and Charmeurs, FILIALE, Frankfurt am Main (2017).

 

Ausgewählte Gruppenausstellungen umfassen: Die Sammlung Handel - Der eigene Weg, MKM Museum Küppersmühle, Duisburg (2023), Group Show, FILIALE (2021), Garten Eden, FILIALE, Frankfurt am Main (2020), Summer Group Show 2020, Galerie Heinz Holtmann, Köln (2020), jetzt! - Junge Malerei in Deutschland, Kunstmuseum Bonn, Museum Wiesbaden, Kunstsammlung Chemnitz, Deichtorhallen Hamburg (2019), Miniaturen, FILIALE, Frankfurt am Main (2019), Some Trees, Nino Mier Gallery, Los Angeles, USA (2019), New Acquisitions, Rubell Family Collection, Miami, USA (2018), salondergegenwart, Leopoldshof, Hamburg (2018), QUINTESSENZ, Galerie Guido W. Baudach, Berlin (2017), Summer Group Show, Galerie Heinz Holtmann (2017).

 

Werke
Pressemitteilung

 

Die Galerie Kandlhofer freut sich, Bellaboteurs, die dritte Einzelausstellung von Alicia Viebrock (*1986, München) in der Galerie zu präsentieren. Der Titel ist eine Verschmelzung der Wörter „bella“ und „saboteur“ und vereint die Konzepte von Schönheit und absichtlicher Zerstörung. Diese scheinbar diametral entgegengesetzten Begriffe werden von Viebrock neu bewertet, indem sie die Möglichkeit einer Nähe zwischen diesen Ideen untersucht – Momente, in denen das Streben nach einem Ideal zur Zerstörung des eigentlichen Ziels führen kann. Viebrocks Werke sind eine Bühne, auf der diese Vorstellungen ausgetragen werden, schwankend zwischen Extremen wie dichten Farbflächen und leeren Räumen, völliger Spontaneität und präziser Platzierung sowie monochromen und lebendigen Farbpaletten.

 

Das Malen ist für Viebrock sowohl als Prozess als auch als Ergebnis hochgradig persönlich. Es erfordert völlige Immersion und Aufnahmefähigkeit für ihre Umgebung, Existenz, Erfahrungen, Beobachtungen und Gedanken. Die daraus entstehenden Werke sind Gefäße eines monumentalen Energieaustauschs und können als emotionale Selbstporträts verstanden werden. Farbe selbst besitzt eine Reihe einzigartiger Eigenschaften, deren Schwingungspotenzial als eigene Sprache fungiert – ein Medium der Kommunikation und eine ausgleichende Kraft.

 

Viebrocks Werke sind tief in der Sprache des Abstrakten Expressionismus verwurzelt, inspiriert von Künstlerinnen wie Joan Mitchell und Helen Frankenthaler. Durch die Verschmelzung von offener, künstlerischer Impulsivität mit gestischen Formen, die körperlich aufgetragen werden, zeigt Bellaboteurs Gemälde mit einer eingebetteten lyrischen Bewegung – eine Flüssigkeit, die flackernde und verlöschende, tanzende Bewegungen und Farben zum Ausdruck bringt.

 

Materialität ist ein zentraler Aspekt für Viebrock. Sie verwendet vorwiegend Tusche und Acrylfarbe, die sie mit Dispersion verdickt oder mit Wasser verdünnt, um die Eigenschaften des Mediums durch Veränderung seines Gewichts zu kontrollieren oder loszulassen. Sie spritzt, lässt zusammenfließen, überlagert, mischt, verwischt und zieht Farbe über die Leinwand, schafft Rinnsale und manipuliert Farbströme, die ineinanderfließen. Oft arbeitet sie zunächst mit der liegenden Leinwand, kippt diese jedoch, verändert ihre Orientierung, sodass die gesammelte Farbe tropft und sich vermischt – ein Zusammenspiel von Absicht und Zufall auf der bemalten Oberfläche.

 

Ähnlich wie im Ausstellungstitel benennt Viebrock ihre Gemälde mithilfe einer Kombination aus Doppeldeutigkeit und freier Assoziation. Sie folgt dabei Worten oder Phrasen, die ihr im Kopf hängen geblieben sind. In einer Bewegung, die dem freien Schwung der Farbe auf der Leinwand ähnelt, werden diese „Ohrwürmer“ aus ihrem Geist befreit, indem sie einem Gemälde zugeordnet werden. Losgelöst von einer eindeutigen Bedeutungszuweisung oder anekdotischen Interpretation verleihen Titel wie Head a ferrari, body a fiat (z) und Tschickarella der emotionalen Intensität ihrer Gemälde Leichtigkeit – eine weitere Form von Subversion und Manipulation.

 

Ausstellungsansichten
Videos