Rodrigo Valenzuela: MUECAS
Galerie Kandlhofer freut sich, MUECAS, die siebte Ausstellung von Rodrigo Valenzuela (*1982, Chile) ab Dienstag, dem 25. February 2025 in der Galerie, zu präsentieren. Die Schau vereint Werke aus seinen Serien New Land und Garabatos sowie die keramischen Skulpturen Muecas und setzt seine kritische Auseinandersetzung mit den sozio-politischen Landschaften fort. Valenzuelas forschungsbasierte Praxis konzentriert sich häufig auf die Kämpfe von Arbeiter:innen, das Fortbestehen historischer Ungerechtigkeiten und das Potenzial kollektiven Widerstands. Durch die Isolierung vertrauter Formen und deren Platzierung in unerwarteten Kontexten hinterfragt er das Konstrukt des kollektiven Gedächtnisses und schafft eine eindringliche Erzählung über Macht und den fortwährenden Kampf um Selbstbestimmung.
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Rodrigo ValenzuelaMueca #1, 2024Ceramic38.1 x 17.78 x 22.86 cm
15 x 7 x 9 in -
Rodrigo ValenzuelaMueca #10
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Rodrigo ValenzuelaMueca #11
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Rodrigo ValenzuelaMueca #12
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Rodrigo ValenzuelaMueca #13
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Rodrigo ValenzuelaMueca #14
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Rodrigo ValenzuelaMueca #4, 2024Ceramic35.56 x 17.78 x 22.86 cm
14 x 7 x 9 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C001Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C002Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C003Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C012Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C020Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C021Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C022Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in -
Rodrigo ValenzuelaNew Land C023Acrylic and Toner on Canvas152.4 x 121.9 cm
60 x 48 in
Galerie Kandlhofer freut sich, MUECAS, die siebte Ausstellung von Rodrigo Valenzuela (*1982, Chile) ab Dienstag, dem 25. February 2025 in der Galerie, zu präsentieren. Die Schau vereint Werke aus seinen Serien New Land und Garabatos sowie die keramischen Skulpturen Muecas und setzt seine kritische Auseinandersetzung mit den sozio-politischen Landschaften fort. Valenzuelas forschungsbasierte Praxis konzentriert sich häufig auf die Kämpfe von Arbeiter:innen, das Fortbestehen historischer Ungerechtigkeiten und das Potenzial kollektiven Widerstands. Durch die Isolierung vertrauter Formen und deren Platzierung in unerwarteten Kontexten hinterfragt er das Konstrukt des kollektiven Gedächtnisses und schafft eine eindringliche Erzählung über Macht und den fortwährenden Kampf um Selbstbestimmung.
Seine Fotografien und Skulpturen arbeiten mit Prozessen der Übersetzung – von Medium, Erscheinung und Kontext – und verwischen so Grenzen, sodass die einzelnen Elemente ineinander übergehen. Besonders die Serie Garabatos zeigt mehrdeutige skulpturale Installationen in Innenräumen, die die Möglichkeiten und Grenzen nonverbaler Kommunikation ausloten. Organische und industrielle Strukturen fügen sich zu Kompositionen zusammen, die an provisorische Bühnen oder verlassene Maschinen erinnern. Diese Werke gehen aus Valenzuelas Recherchen zu lateinamerikanischen Subkulturen und Musikszene während der Diktaturjahre hervor – insbesondere im Zusammenhang mit der Operation Condor, einer von der CIA gesteuerten Initiative zur Unterdrückung sozialistischer Bewegungen in Südamerika durch militärische Regime. Anhand von Archivbildern, Magazinen und Filmen isoliert Valenzuela körperliche Gesten und transformiert diese dokumentarischen Quellen in eine eigenständige visuelle Sprache. Indem er diese Bewegungen als abstrakte Skulpturen nachbildet und fotografiert, reflektiert er über kollektives Gedächtnis und die körperliche Ausdruckskraft unterdrückter Stimmen.
Die Muecas-Serie besteht aus weißen Keramikskulpturen, die von seinen eigenen Händen abgegossen sind. In verdrehte, mehrdeutige Gesten geformt und auf Aluminiumrohre sowie Metallarmaturen montiert, tragen sie eingravierte Markierungen – Punkte, Linien und Formen –, die an eine unausgesprochene oder sich entwickelnde Sprache erinnern. Für Valenzuela verkörpern diese Gesten eine „Bewegung des Begehrens“ und formen ein Vokabular menschlichen Ausdrucks, das oft unbemerkt bleibt. Indem er diese Arbeiten als Versuche der Kommunikation aus einer Position der Machtlosigkeit inszeniert, erweitern die Muecas das visuelle Vokabular des Widerstands und der Resilienz.
Die Serie New Land setzt sich mit historischen Erzählungen wie Manifest Destiny und den Homestead Acts auseinander – politischen Maßnahmen, die die Expansion nach Westen vorantrieben und gleichzeitig die Vormachtstellung europäisch-amerikanischer Siedler festigten. Mit einer aufwendigen Toner-Transfer-Technik auf rohe Leinwand erstellt, verweisen diese Landschaften auf die bürokratischen Hürden, die Migrant:innen ertragen müssen, und werden zu Metaphern für Widerstand und Durchhaltevermögen. Die Werke kombinieren Fotografien aus der chilenischen Atacama-Wüste und dem amerikanischen Westen mit handgezeichneten Elementen und Acrylfarbe.
Valenzuelas Arbeit ist eine kraftvolle Reflexion über Macht, Erinnerung und Widerstand. Er beleuchtet die Schnittstellen von Geschichte, Identität und Arbeit und fordert die Betrachter:innen dazu auf, die Kräfte zu hinterfragen, die soziale und politische Realitäten formen. Indem er Archivästhetik mit der Dynamik der Performance verbindet, unterläuft er die traditionelle Rolle von Galerien und Museen als Orte kanonisierter Schönheit und Wissensvermittlung. Stattdessen plädiert er für einen egalitären und intuitiven Ansatz – einen, der gelebte Erfahrung und körperliche Weisheit über institutionelle Autorität stellt.